Erbanwalt.com | Dr. Hannes Hartung TEP
Kanzlei für Erbrecht in München

In dieser Rubrik finden Sie Presseausschnitte zu verschiedenen Kunstrecht- bzw. kanzleireleveanten Themen aus österreichischen und internationalen Zeitungen. (chronologisch geordnet - die aktuellsten oben)

"NÖN" vom 4.Oktober 2010

von Martin Kalchhauser

"Kurier" vom 1.Oktober 2010

"Weltkunst" Juli 2010

Text/Quelle: artprice.com

"OÖ Nachrichten" vom 30.4/1./2.Mai 2010

 

"Die Presse", Online vom 13.02.2010, Print vom 14.02.2010

von BARBARA PETSCH (Die Presse)

Anwalt Andreas Cwitkovits schreibt Bücher über Kunstraub und Fälschungen. Er betreute auch den jüngsten Verkauf von Klimts "Kirche von Cassone".

Anfang Februar wurde bei Sotheby's in London Klimts „Kirche von Cassone“ für 30,7 Millionen Euro verkauft. Der Verkäufer teilte sich den Erlös mit in Kanada lebenden NS-Verfolgten. Den Deal verhandelten zwei Anwälte: Alfred Noll vertrat den Emigranten, Andreas Cwitkovits den österreichischen Eigentümer des Bildes. Cwitkovits hat sich auf Kunst spezialisiert. Beim Metroverlag kam 2008 sein Buch „Kunstkriminalfälle“ heraus. Zu Ostern erscheint ein weiteres über Fälschungen.

„Diese sind ein viel größerer Bereich als Diebstähle“, sagt der Anwalt: „Alte Meister werden geraubt, neue Meister gefälscht.“ Warum? Weil es sehr kompliziert ist, Altmeister zu fälschen: Holztafeln aus der Renaissance sind heute ebenso schwer zu bekommen wie Farben des Barock. Was wird gefälscht? Beispielsweise die Skifahrer-Bilder Alfons Waldes (1891–1958), aber auch Rainer, Nitsch, Weiler.

Fälschungen bleiben oft unentdeckt.„Die Zahl der in Umlauf befindlichen Fälschungen hat stark zugenommen. Einerseits liegt dies am boomenden Markt, andererseits dürften die auf dem Kunstmarkt professionell tätigen Akteure mit dem Phänomen zu wenig sorgsam umgehen“, schreibt Cwitkovits in seinem neuen Buch: „Immer wieder werden Fälschungen – mehr oder weniger blauäugig – lieber nicht als solche erkannt, wenn dies dem Geschäft dienen kann.“ Neben Kritik an Auktionshäusern finden sich Schilderungen böser Praktiken des Kunstmarktes im Buch. Echt oder falsch? Letztgültig kann man das nie wissen. Gutachter irren, bekämpfen einander, Echtheitszertifikate sind getürkt, nicht einmal die stetig perfektionierten naturwissenschaftlichen Untersuchungen schaffen Gewissheit. Auch der Maler selbst, so er noch lebt, kann seine Werke nicht immer identifizieren. Die Witwe eines Künstlers ließ gar alles, was dieser für seine zahlreichen Freundinnen gemacht hatte, zur Fälschung erklären.

Rund zehn Fälle von Fälschung betreut Cwitkovits derzeit. Ferner bereitet er zwei außergerichtliche Einigungen nach dem Vorbild der „Kirche von Cassone“ vor. Es geht um einen Kokoschka und einen Bonnard. Ein ähnlich spektakulärer Fall wie die Klimts aus dem Belvedere, die nach jahrelangem Rechtsstreit an die Erbin der ursprünglichen Besitzer gingen, könnten Dürer-Zeichnungen werden, die bis in die napoleonische Zeit in der Albertina waren, erzählt der Anwalt. Die französischen Truppen, die damals Wien besetzten, nahmen die Bilder mit. Später waren sie in der Sammlung der polnischen Adelsfamilie Lubomirski, diese widmete die Zeichnungen der Lemberger Bibliothek. Von dort raubte sie die Wehrmacht 1941 und brachte sie in die Berliner Reichskanzlei. Dürer war ein Lieblingskünstler Hitlers. Nach 1945 gaben die Amerikaner die Werke Herzog Lubomirski zurück. Sie wurden an mehrere Museen in USA, Großbritannien, Kanada, Holland versteigert.

Schiedsgericht für Dürers. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 beanspruchen Polen wie die Ukraine die Dürers. Obwohl diese eigentlich aus Österreich entwendet wurden. Der Fall könnte wie die Belvedere-Klimts vor ein Schiedsgericht kommen, so Cwitkovits.

Die Regelung beim Verkauf von Klimts „Kirche von Cassone“ wird von beiden Anwälten positiv beurteilt. „Das Ergebnis ist für alle Beteiligten zufriedenstellend“, findet der sonst so kritische Alfred Noll. Die Teilung des Erlöses hat einen jahrelangen kostspieligen Rechtsstreit vermieden. Durch die Aufnahme des Klimt ins Art Loss Register, in dem man weltweit gestohlene Werke registrieren lassen kann, hätte das Bild gar nicht verkauft werden können. Dennoch gibt es auch Kritik an Arrangements dieser Art: Ein Kuhhandel, heißt es. Den Erben gehe es nur ums Geld und nicht um die Kunst. „Das verstehe ich nicht“, sagt Cwitkovits, „es geht um Geld, ja. Na und? Das ist nichts Böses. Wenn die Eigentümer mit Höhe und Abwicklung einverstanden sind, dann ist nichts einzuwenden. Gegen das Wort Kuhhandel würde ich mich ausdrücklich verwehren.“

Dramatische Provenienzgeschichten steigern die Preise. „Die Kirche von Cassone“ (1913) war ursprünglich im Besitz des Stahlindustriellen Viktor Zuckerkandl. Er und seine Frau waren Förderer und Auftraggeber von Klimt. Sie statteten auch das Sanatorium Purkersdorf als Gesamtkunstwerk des Fin de Siècle aus. Als das Paar 1927 kinderlos starb, wurde der Kunstbesitz aufgeteilt. „Kirche von Cassone“ ging an Viktor Zuckerkandls Schwester Amalie Redlich. Sie und ihre Tochter Mathilde wurden von den Nazis ins Ghetto von Lodz verschleppt und starben dort.

Stattliche Honorare. Wie erfahren Erben in Übersee vom Auftauchen der Stücke aus Familienbesitz? „Informationen werden sehr rasch über Kontinente per Telefon oder E-Mail ausgetauscht“, sagt Cwitkovits. Anders als US-Anwälte dürfen heimische Rechtsvertreter keinen prozentuellen Anteil vom Erlös nehmen. Sie bekommen natürlich stattliche Honorare. Eine Anwaltsstunde kostet 180 bis 450 Euro. Allerdings erging kürzlich ein deutsches Höchstgerichtsurteil: Vermögenslose dürfen mit Anwälten eine prozentuelle Beteiligung ausmachen, weil sie sonst keinen Prozess führen können, berichtet Cwitkovits. In Österreich ist das (noch) nicht möglich.

 

GUSTAV KLIMT

1862

Geburt in Wien

1897

Klimt tritt aus dem konservativen Künstlerhaus aus und gründet mit Freunden die progressive Secession.

1913

Bei einem Urlaub mit Emilie Flöge am Gardasee entsteht „Kirche von Cassone“, jüngst für 30,7 Mio. Euro in London verkauft.

1918

Klimt stirbt. (Reuters)

 

 

 

"Die Presse" vom 14. Februar 2010 (Printausgabe)

von Barbara Petsch

"International Herald Tribune" vom 6./7. Februar 2010

by Souren Melikian

"Standard" vom 5. Februar 2010

von Olga Kronsteiner

"Kronen Zeitung" vom 5. Februar 2010

 

"The Times" vom 4. Februar 2010

by Ben Hoyle

"Metro" vom 4.Februar 2010

"Standard" vom 4.Februar 2010

von Olga Kronsteiner

"Die Presse" vom 17. Jänner 2010

von Barbara Petsch

"Wirtschaftsblatt kompakt" vom 15.Jänner 2010

von Eva Komarek

"Financial Times" vom 9./10. Jänner 2010

by Peter Aspden (FT's arts writer)

"Standard" vom 9.Jänner 2010

von Olga Kronsteiner

"jus-alumni Magazin" April 2009

 

"Standard" vom 18.April 2009

"Kronen Zeitung" vom 8. Jänner 2009

 

"Kronen Zeitung" vom 30. November 2008

von Peter Grottner

"Standard" vom 3. Jänner 2008

von Bettina Krogemann

 

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